Die Firma Stiegler isoliert die Republik

Siegener sind bundesweit in Sachen Wärme-, Kälte-, und Brandschutz unterwegs

Wer heutzutage ein Haus bauen will, muss sich mit allerlei Verordnungen auseinandersetzen. Vor allem in den Bereichen Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz hat sich viel getan und wird sich ab 1. Februar mit der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV) auch noch viel tun. Und andererseits: Wer jagt schon gern sein Geld zum Schornstein raus? Eine Firma, die sich diesen „Problemen“ angenommen hat, ist die Georg Stiegler GmbH in Siegen.

Schon seit 1973 existiert das Familienunternehmen. Siedelte sich Firmengründer Georg Stiegler seinerzeit noch auf der Hainer Hütte an, zog man 1983 in die Nachbarschaft: auf das ehemalige Gelände des Bahnhofs Hain an der Marienborner Straße. „Wir sind schon ein größeres Unternehmen in unserer Sparte“, äußert sich Christian Stiegler, der gemeinsam mit Bruder Georg die Geschicke des Betriebes in Zukunft weiterleiten will. „Die normale Unternehmensgröße liegt eher bei drei bis vier Mitarbeiter.“ Die hat die Firma Stiegler längst übertroffen. Rund 60 Menschen arbeiten in Siegen und in der Niederlassung in Elsdorf bei Bergheim.

Daher wundert es nicht, dass das Unternehmen in drei Teilbereiche untergliedert ist: in die Georg Stiegler GmbH, die Stiegler Wärme-/Kälte-/Schallschutz GmbH (kurz: WKS), das Hauptbetätigungsfeld der Firma, und in den Georg Stiegler Isolierstoff-Großhandel. „Das Thema Brandschutz ist erst richtig aktuell seit dem Flughafenbrand in Düsseldorf“, erläutert Georg Stiegler sen. Zwar sei man schon vorher auf diesem Gebiet aktiv gewesen, aber seither sei es Thema bei Neubauten und vor allem bei Altbauten wie Kasernen oder Krankenhäusern. „Für den Brandschutz setzen wir Fiber-Silikat-Materialien und Mineralwolle ein.“ Schaut man hinter die Kulissen, wird schnell klar, dass die Firma so klein, wie sie von außen anmutet, gar nicht ist. Eine eigene Blechverarbeitung und ein Blick in das Lager versetzen den Besucher ins Staunen. „Hier passen 66 Lkw-Ladungen rein“, lächelt der Senior-Chef.

So viel Material muss man auch in der Hinterhand haben, sieht man sich die großen Projekte an, die die Firma Stieglerschon alle „gedämmt“ hat. Die City-Galerie, Reichwalds Ecke oder das RWE-Verwaltungsgebäude gehören ebenso dazu wie die Köln-Arena, zahlreiche Kliniken oder – als aktuelles Projekt – das Pendant zur Siegener City-Galerie in Kassel. „Wir erwirtschaften 80 Prozent unseres Umsatzes außerhalb eines Radius von 20 km um Siegen“, rechnet der „Senior“ vor. „Das ist schon Wahnsinn, wo man überall hinkommt. Aber wir sind hier verkehrstechnisch auch gut angebunden“, bricht er eine Lanze für den Siegener Standort.

ZDF drehte Beitrag bei Stiegler
Sogar das ZDF ist schon mit dem mittelständischen Betrieb in Berührung gekommen. Genauer gesagt, hat Christian Stiegler Kontakt mit den Mainzern aufgenommen, ob nicht ein Bericht über das Unternehmen interessant sei. Und da das Fernsehteam vergangene Woche auf der Baumesse „DeuBau“ in Essen ein „Servicestück über Dämmung“ – quasi die Theorie – gedreht hatte, kam ihnen die Offerte aus dem Siegerland wie gerufen, um die Praxis hinzu zu fügen. Zu sehen am Sonntag, 27. Januar, in der Sendung „ZDF.umwelt“.

Von: Siegener Zeitung, 25. Januar 2001